Autorinnen: Eileen Brannigan und Annika Alex
Die erste Möglichkeit seit Beginn der Covid-Situation gleich genutzt: Das Ökodorf Cloughjordan im ländlichen Tipperary, Irland, war Treffpunkt eines im September stattfindenden Trainings europäischer Ökodörfer mit Erfahrung und Fachwissen bei der Durchführung von Erasmus+- und ESC-Projekten. Das durch die Europäische Union über die irische Nationalagentur „Leargas“ kofinanzierte Treffen verfolgte drei Ziele:
- Vertiefung des neuen Leitfadens für die Programme Erasmus+ und ESC für den Zeitraum 2021-2027. Erkundung der Möglichkeiten und Chancen, die das neue Programm jungen Menschen eröffnet, sich in Ökodörfern zu engagieren;
- Stärkung des Zusammenhalts zwischen unseren eigenen Netzwerken und Verbesserung des Wissensaustauschs, Identifizierung von Erfolgsfaktoren für Jugendprojekte in Ökodörfern. Vergleich des Feedbacks unserer jeweiligen Nationalagenturen, um sicherzustellen, dass wir uns gegenseitig in erfolgreicher und sinnvoller Antragstellung unterstützen. Prüfung der Möglichkeiten für zukünftige Gruppenzusammenarbeit;
- Verbesserung der Kapazitäten unserer Ökodorfnetzwerke durch die Erstellung eines Leitfadens über die Auswirkungen des neuen Erasmus+ ESC-Programms für Ökodörfer und angeschlossene Gruppen.
Die Teilnehmer*innen kamen aus verschiedenen Ecken Europas –Bulgarien, Estland, den Niederlanden, Deutschland, Portugal und Spanien. Ein Teilnehmer beendete seine lange Reise über den Atlantik sogar „mit Stil“, die letzten 15 km legte er früh morgens von einer Bushaltestelle in der nächstgelegenen Stadt zu Fuß nach Cloughjordan zurück!
Reisemüde, aber fest entschlossen, nahm die Gruppe die Arbeit auf zur Klärung der Ziele und damit der Schwerpunkte der Inhalte. Es folgten Arbeitstage mit locker geführten Diskussionen und Debatten, mit der ganzen Gruppe und in Kleingruppen, mit einschränkten und bestimmten Themen, mit mehr und weniger Motivation. Wir erkannten die Notwendigkeit eines stärkeren Zusammenhalts zwischen unseren Netzwerken durch eine bessere, umfassendere Kommunikation und den Austausch von Themen für unsere Kurse und Trainings.
Ebenfalls wurde es deutlich, dass es mehr Projektkooperationen in kleinen Gruppen und den Aufbau von Kapazitäten des Ökodorfnetzwerks durch kombinierte Trainings- und Partnerschaftsprojekte erfordert. Regelmäßigere Solidaritäts- und Unterstützungstreffen dieser Art von größeren Gruppen würde dies unterstützen.
Das feuchte Wetter in Tipperary hat die Stimmung nicht getrübt, alle Teilnehmer*innen waren sehr zufrieden mit den produktiven und praktischen Ergebnissen dieses viertägigen Treffens. Gemeinsam haben wir einen 22-seitigen Leitfaden „The Ecovillage Companion to the New Erasmus+ and ESC programmes 2021“ („Der Ökodorf-Begleiter für die neuen Programme Erasmus+ und ESC 2021) erstellt. Es bleibt weiterhin eine Aufgabe für unser Team, konkrete Ideen für zukünftige Projektkooperationen zu entwickeln, den Leitfaden aktuell zu halten, Programmänderungen einzubauen und Feedback der Nationalagenturen zu integrieren. Das nächste Meeting wartet schon…
Nähere Informationen zu den Programmen hat Annika Lex aus dem Ökodorf Sieben Linden.
annika.alex@siebenlinden.org