Autorin: Annika Alex

Vom 7. bis zum 17. August wurde das Ökodorf Valley of Jara Gastgeber für den ersten Jugendaustausch von Zeleno dopa – mit dem Titel „Revitalizing Rural Communities“. Es kamen 30 Teilnehmer aus Spanien, Serbien, Deutschland, Frankreich und Griechenland sowie rund 10 weitere Freiwillige aus Serbien zusammen.

Dieser Austausch bot eine reichhaltige kulturelle Erfahrung und die Gelegenheit, in Theorie und Praxis voneinander zu lernen, zu teilen, sich darüber auszutauschen, wie man ländlichen Gemeinden durch Themen wie Umweltsanierung, Erhaltung biologischer Vielfalt, kulturellen Austausch und Praktiken der Gruppen- und Selbstreflexion neu beleben kann.

Während des gesamten Programms nahmen die Teilnehmer an lehrreichen Vorträgen mit dem Fokus auf einheimischen Gärten, deren Anlage und deren Bedeutung für die Förderung biologischer Vielfalt und Wildbestäuber teil. Es wurde aufgezeigt, wie die Pflege einheimischer und autochthoner Pflanzen die Artenvielfalt fördern und lokale Ökosysteme schützen kann. Die Teilnehmer nahmen dieses Wissen mit nach draußen, sammelten Wildsamen und bereiteten sie für die Keimung vor – ein praktischer Schritt zur Förderung nachhaltiger ländlicher Räume.

Einer der Höhepunkte des Austauschs war eine kulturelle Begegnung im Valley of Jara, bei der sich Einwohner aus zwei nahe gelegenen Dörfern unter die Teilnehmer mischten. Dieser Tag, der bis spät in den Abend hinein andauerte, bot nicht nur eine Fülle von traditionellen Speisen, die die ortsansässigen Frauen mitgebrachten, sondern ebenso traditionelle Musik und Tänze. Die Wiederbelebung der serbischen Kultur stand dabei im Mittelpunkt, aber im Geiste der wechselseitigen Bereicherung gaben auch andere Nationalitäten über die Zeit des Treffens ihre Essensrezepte weiter.

Das Programm befasste sich auch mit der Ethik und den Grundsätzen der Permakultur und machte deutlich, wie diese ganzheitliche Herangehensweise an Leben, Landwirtschaft und Ressourcenmanagement die Welt bei ihrem so notwendigen regenerativen Wandel unterstützen kann. Die Teilnehmer hörten auch einen Vortrag über den Aufbau des Bodens und erfuhren, wie man das Konzept der Permakultur im täglichen Leben anwenden kann.

Während einer Sektion, die sich ganz dem Lehmbau widmete, lernten die Teilnehmer die Theorie und Praxis des Bauens mit natürlichen Materialien kennen. Gemeinsam halfen sie beim Wiederaufbau eines alten Hauses, entfernten instabile Teile und fügten neue hinzu und verstanden darüber das optimale Mischungsverhältnis von Lehm, Stroh, Sand und Wasser. Diese praktische Erfahrung vermittelte ihnen die Effektivität der Lehmbauweise, im Hinblick auf die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks und Wandel der Baubranche hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaresistenz – eine wichtige Fähigkeit, um gesellschaftlichen Umbruch aktiv mitzugestalten.

Außerdem nahmen die Teilnehmer an gruppendynamischen Workshops teil, die von einem Moderator und Psychotherapeuten geleitet wurden. Diese Sitzungen halfen ihnen, sich ihrer selbst bewusster zu werden und Gruppenprozesse besser zu verstehen, was den Beziehungen und der Teamarbeit während des gesamten Gatherings förderlich war.

Jede Aktivität während dieser zehn Tage zeigte verschiedene Möglichkeiten auf, wie ein ländlicher Raum und seine Gemeinschaft reanimiert werden können. Einige Bemühungen konzentrierten sich auf die Regeneration der Landschaft – durch Permakultur, Lehmbau und Umweltschutz -, während andere sich auf die Regeneration des sozialen Raumes, die Stärkung der Verbindungen untereinander, die Förderung des persönlichen Wachstums und die Bereicherung des lokalen Umfelds konzentrierten.




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