Manchmal
entstehen Highlights wie aus dem Nichts – so bei uns zum
Jahresanfang 2020! Am 1.1. reifte die Idee einer Intensivzeit zum
‚Jahresübergang‘ und am 4.1. ging’s schon los. Alle waren beteiligt
und bereiteten einen Teil des Programms mit vor. Wir schwärmen immer
noch davon!
Gemeinsamer
Start war ein gemütlicher Brunch mit Rückblick auf das ‚good old
year‘. Wir schauten unsere Fotos an und malten bedeutende Ereignisse
in einen Zeitstrahl. Dabei war es gar nicht immer einfach, Methoden
zu finden, die für alle passen, obwohl wir doch ’nur‘ 10-15 Menschen
sind. Alle waren im Boot!
Tag 2 stand unter dem Motto „Planung 2020“: Was sind die Prioritäten für die nächsten 12 Monate? Die anstehenden Brandschutzverordnungen mussten leider ganz oben stehen. Zuvor verbrachten wir kreative Stunden damit, Kalender selbst zu malen und zu gestalten, in die wir die neu gesetzten Fristen und schon feststehende Termine eintragen konnten. Wir freuen uns z. B. sehr, dass das „Los geht’s“-Gemeinschaftstreffen des Kommuja-Netzwerks dieses Jahr bei uns stattfinden wird!
Weiter ging’s an Tag 3 mit der individuellen Ebene: Was möchte ich persönlich für 2020? Wir schrieben diese Wünsche auf und legten sie in ein Glas – und jetzt haben wir neben Küchen-, Lampen-, Möbellagern auch noch ein Wünschelager.
Tag 4 war essentiell fürs Soziale bei uns: Was ist für die nächsten Monate das Wichtigste? Was sind unsere gemeinsamen Werte. Was macht uns aus? Was wollen wir, dass uns ausmacht? Es ist uns ein Bedürfnis, endlich auf die Frage „wofür steht Ihr eigentlich?“ etwas antworten zu können. Antworten, hinter denen alle stehen. Besonderes Augenmerk in unserer Werte-Diskussionen: Wie politisch wollen wir sein und was bedeutet das für uns? Wieviel gemeinsame Ökonomie wollen wir? Fragezeichen, die wir die nächsten Monate mitnehmen, auch in den Erfahrungsaustausch mit unserer Paten-Gemeinschaft Tonndorf Mitte Januar.
Die
letzten beiden Tage unserer Intensivzeit waren gefüllt mit
‚Strukturierungstreffen‘ der ‚Schirme‘, unsere Arbeits-Übergruppen
(z. B. ‚Bau und Anträge‘ oder ‚Gäste‘.) Wir experimentieren mit
unserer Struktur, haben uns viel selber ausgedacht und passen sie
immer wieder an. Eine interessante Erkenntnis dabei war, dass klare
Zuständigkeiten und ein gewisses Maß an Kontrolle durchaus
notwendig sind…
Abschließend
darf vermerkt werden, dass es uns, jenseits dieser 2-4-stündigen
täglichen Arbeitstreffen, wichtig war, jeden Tag etwas ‚Schönes‘ zu
machen, zu feiern. Dies wurde uns nochmal sehr bewusst, denn wir
vernachlässigen dies nur allzu leicht im Alltag.
So
gestaltete sich der Abschlussabend mit feierlichem Abendessen unter
dem Motto ‚verrückte Hüte‘ mit abgedrehter Kostümierung, Tanzen
bis nach Mitternacht und, nachgeholt, Sekundenzählen bis zum „neuen“
Jahr.
Einen
Gedanke zum Abschluss möchten wir noch teilen: In Europa wird
Neujahr sehr punktuell zugeordnet (genau um Mitternacht), dabei
könnte es auch als Prozess gesehen werden, als Übergang mit einer
‚Zeit zwischen den Jahren‘. Und so passt dieses prozesshafte
Verständnis von Zeit auch zu unserem neuen Anwachskonzept, in dem
wir das Ankommen und Hinzuwachsen als einen Prozess verstehen, nicht
als einen fixen Zeitpunkt.
Inzwischen hat uns das neue Jahr wieder verschlungen, aber immer wieder denken wir zurück an diese Anfangstage und wir sind dankbar für die Fokussierung und die bewusste gemeinsame Zeit.
In diesem Sinn herzliche Grüße aus der Freien Feldlage in Harzgerode!
Autorinnen: Julia Pleintinger und Sonja Lintner