Autorinnen: Melanie Karolzyk und Heike Bohn

Ob ein Nachhaltigkeitsmobil, ein Versorgungsautomat mit regionalen Lebensmitteln oder eine Streuobstwiese: Es gibt viele Möglichkeiten, vor Ort gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit aktiv zu werden. In 42 sogenannten Mitmach-Regionen im deutschsprachigen Raum setzen sich bereits Menschen für zukunftsfähige Lösungen in den Bereichen Ernährung, Energie und Verkehr, Finanzen und Wirtschaft sowie sozialer Zusammenhalt ein. Im Rahmen des Projekts „100 Mitmach-Regionen“ wurden aus zahlreichen Bewerbungen nun 44 weitere Regionen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Südtirol ausgewählt, die aktiv werden wollen und dabei professionelle Unterstützung bekommen. Unter ihnen sind z. B. Tangerhütte, St. Pölten, Coburg, der Vinschgau, der Odenwaldkreis und Oberthurgau. Die „100 Mitmach-Regionen“ sind ein Projekt der Schweisfurth Stiftung, dem wirundjetzt e.V., der Be the Change-Stiftung und den Pioneers of Change.

Heike Bohn, Projektleiterin: „Kooperieren ist eine zentrale Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit. Mit unserem Projekt 100 Mitmach-Regionen möchten wir Menschen motivieren, sich vor Ort zu vernetzen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und ins Handeln zu kommen. Ob von Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Vereinen oder Privatpersonen: Es gibt großes Interesse vor Ort, sich aktiv für mehr Nachhaltigkeit einzubringen. Wir werden die 44 neuen Regionen in ihrem Transformationsprozess begleiten und sie dabei unterstützen, ihr Netzwerk zu erweitern, Ideen zu entwickeln und diese zu verwirklichen.“

Schlüsselelement der Aktivitäten vor Ort sind Mitmach-Konferenzen, die in den Mitmach-Regionen umgesetzt werden. Bei den Veranstaltungen kommen bis zu 200 Menschen zusammen, um die Netzwerke der regional Aktiven zu stärken, Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit sichtbar zu machen und um weitere Aktionen anzuregen und umzusetzen. Ein Expert:innenteam der Projektpartner begleitet die Regionen und gibt z. B. Anregungen über bereits bestehende erfolgreiche und innovative Beispiele. Zudem können die Mitmach-Regionen auf ein Online-Begleitprogramm und viele erprobte Methoden zurückgreifen, um Akteur:innen zu vernetzen, Maßnahmen zu erarbeiten und Prozesse zu strukturieren.

In 2022 sind bereits 42 Regionen mit dem Projekt gestartet. In vielen von ihnen gibt es erste Erfolge zu vermelden: Unter anderem wurde in Aalen ein Repair-Café für Kinder eröffnet, im Bodenseeraum sind solidarische Landwirtschaftsprojekte gestartet worden und im Waldviertel ist ein Humus-Stammtisch entstanden, der versucht, die Böden zu retten und möglichst viele Menschen für lebendige Böden zu begeistern. Bohn: „Es gibt viel Begeisterung in den Regionen, die ansteckend wirkt. Auch Nachbarn von schon bestehenden Mitmach-Regionen haben sich bei uns beworben. Vor allem die Erweiterung des Netzwerks und das Verbreiten nachhaltiger Lösungsansätze in unterschiedlichste gesellschaftliche Gruppen wird immer wieder als großer Gewinn der Mitmach-Regionen hervorgehoben.“ Ziel ist, bis Ende 2024 insgesamt 100 Regionen aktiviert zu haben.

Mehr Informationen zum Projekt unter: https://mitmach-region.org/

Kontakt zur Verantwortlichen:


Heike Bohn
Projektleiterin 100 Mitmach-Regionen, Schweisfurth Stiftung
Telefon: 089 – 17 95 95 17
hbohn@schweisfurth-stiftung.de

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